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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 13.1921

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Heft 6
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Ausstellungen
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Von Künstlern und Gelehrten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27278#0217

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Von Künftlern und Geteerten

NeueBüdjer

Durand-Ruel veranftaltet gleichzeitig eine
große retro[pektive Piffaro-Ausftellung und in
ähnlicher Form wurde die Gaierie La Boeti
dem Meifter Guillaunzin gerecht.
(üiesbaden
Die Frühjahrsausftellung des Naffauifchen
Kunftvereins — Wiesbadener Gefell-
fd)aft für biidende Kunft — vereinigt den
Nachlaß Wilhelm Morgners, der zuletzt in
Berlin zu fehen war und über den im Jahrgang
1920 diefer G^üfchrift aus der Feder von Will
Frieg ein ausgezeichneter Beitrag erfchienen ift.
Daneben ift Diez-Edzard mit einigen fehr
charakteriftifchen Werken vertreten.
Die Gaierie Banger zeigt erftmaiig eine größere
Koiiektion des temperamentvollen jüngeren Ma-
iers Walter Heinz Schäfer-Simmern, der
zugleich als Symboliker der Farbe und neuzeit-
licher Myftiker erfcheint. Bei ihm ift das Paffions-
problem als foziaie Anklage erfaßt. Die Land-
fchaften find mit Ausfchaltung alles Stimmungs-
haftem auf den organifchen Gypus hm gefehen
undebenfo aufdasGypifche hm, mit Verachtung
des Momenthaften, die Bildniffe. Kraftvoll wie
l)olzfd)nitte wirken die Schwarz-Weiß-geich-
nungen. ch.
Von Künftlern und Gelehrten
Der ordentl. Profeffor für Gefcßichte der Bau-
kunft an der Berliner Gechnifchen Qochfd)ule,
Geh- Baurat Dr.-lng. Richard Borrmann, tritt
zum 1. April von feinem Ordinariat zurück. —
Die Direktion des Oftafiatifchen Mufeums in Köln
hat dem ausgezeichneten Kenner oftafiatifcher
Kunft Dr. Karl With den Auftrag auf Ver-
öffentlichung der japanifchen Piaftik diefer Samm-
lung erteilt. — ln London ift der bekannte Maler
Sir George Dunlepe Leslie im Alter von
86 Jahren geftorben. — Desgleichen verftarb in
München der Archäologe und Gefchichtsforfcher
Geh-FjofratDr. Otto Pieper, derVerfaffer eines
vielgenannten Buches, „Deutfche Burgenkunde",
im Alter von 80 Jahren. — An der Gechnifchen
FJochfchule zu Hannover habilitierte fich als
Privatdozent fürKunftgefchichte der wiffenfcbaft-
lid)e Hilfsarbeiter am dortigen Provinzialmufeum
Dr. phil Alexander Dorner. — Der Direktor
der Stuttgarter Kunftgewerbefchule, Prof. Bern-
hard Pankok wird in Kürze ein Berliner
Lehramt übernehmen und zwar wird er an der
Fjochfchule für die bildenden Künfte eine Ab-
teilung für Gheatermalerei begründen, die der
Heranbildung von Künftlern für die Dekoration
und Infzenierung von Bühnenwerken dienen fol).

Außerdem wird er gleichzeitig eine Malklaffe
an der Hochfchule leiten. — Der Münchener
Genremaler Prof. Carl Seiler ift im Alter von
74 Jahren geftorben.
Neue Bücher
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Raynals „Picaffo", in beinahe verfchwenderifd)
üppigen Lettern gedruckt, auch illuftrativ aus-
gezeichnet durch eine kluge Auswahl der wich-
tigften Arbeiten aus dem bisherigen Schaffen
des Meifters von feinen Anfängen an, konnte
in keinem befferen Augenblick erfcheinen, um
jene Dummköpfe ad abfurdum zu führen, die
überden neuen „Ingres"-Picaffo ineinGriumph-
gefchrei ausbrachen, weil fich der Meifter von
der „Irrlehre" des Kubismus nun endlich los-
gefagt habe. Raynal, der wie wenige dieEntwick-
lung des Künftlers durch ein Jahrzehnt hindurch
verfolgen konnte und dem Künftler perfönlich
nahefteht, kennzeichnet vielmehr die neue Wen-
dung Picaffos zum Klaffizismus mit der feinen
aber vielfagenden Bemerkung, indem er fchreibt:
„Irgendwelche Sterne in feinen Augen find er-
lofchen..." und fein Buch ift im letzten ein Be-
kenntnis zu dem Kubiften Picaffo, der die Rück-
kehr zur Disziplin durch die intuitve Kraft feines
fchöpferifchen Empfindungsvermögens in jenen
Werken gewiefen hat, die mehr als die von
Cezanne und Greco zu gleichen Geilen beein-
flußten frühen Arbeiten, des Meifters kunft -
gefchichtliche Stellung ßxieren. Daß dies Buch
neben den klaren und geiftvollen theoretifchen
Erörterungen, die beinahe mühelos das Verftändnis
für Picaffo (eben jenen Kubiften Picaffo) fogar dem
Laien erfchließen könnten, auch eine Fülle per-
fönlicher Eindrücke und Erinnerungen verarbeitet,
gibt ihm von vornherein jene innere Wärme des
eigenen Erlebniffes, die die Lektüre zu einem
reinen künftlerifchen Genuß macht. Wie wunder-
voll ift in diefemgufammenhang die Schilderung

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